Eben dachte ich noch, meine Logik behalte ich lieber für mich
, da holt ihr sie schon wieder hervor
,
die Frage: "
Was ist das?" fragt nach der Einordnung eines Gegenstandes unter einen Begriff, bedeutet soviel wie "Unter welchen Begriff fällt das?", es ist ein Begriffsname gesucht, "Steinpilz" z.B., und dieser Name steht immer im Singular, und er bezeichnet den Begriffs
inhalt, damit ist gemeint seine Einordnung in eine Begriffspyramide, wie Gewächse, Pflanzen, ... Außer dem Singular bietet die Sprache bekanntlich noch eine abgeleitete Form, den Plural, damit bezeichnet sie den "Begriffs
umfang", die konkrete Erscheinungsform des Begriffs, nämlich all die im Walde auffindbaren Exemplare dieses Pilzes.
Sinnvoll ist es sich zu merken: Singular abstrakt - Plural konkret. (Ich habe jetzt schematisiert, vereinfacht, die Sprache kann den Singular auch konkret gebrauchen, aber das ist der Standard).
Um nochmals für uns e-Leute zu illustrieren: Der Singular "Steinpilz" bezeichnet einen abgeschlossenen Ordner in seiner Verortung in unserem "Baum", der mit "C:/ ..." losgeht mit seinen Verzweigungen; der Plural bezeichnet den geöffneten Ordner mit seinen Einzelexemplaren.
In dieser Sicht könnt ihr vllt. verstehen, dass die "Was-Frage" nur im Singular vorkommt, da sie in der Frage nach dem Begriff als einer Einheit von vielen Einzelgegenständen besteht.
Ob das an der Tacitusstelle ein Gegenbeispiel ist, möchte ich bezweifeln, richtiger hätte er ja sagen sollen: "utrum exercitum", meinen wir, aber er stellt sich statt des Abstraktums exercitus das Konkretum "milites" vor, was bei "fürchten" ja naheliegt.
Ich meine, die Suche nach Gegenbeispielen bringt nichts, wenn es sie gibt, sind sie die Ausnahme, und die Sprache gehorcht nicht immer der Logik, wie wir wissen.