Das tschechische Wort für "Name" ist "jmeno" (soweit ich grob sehe, ist dies auch in den meisten anderen slavischen Sprachen ähnlich), und das dem lateinischen (cog-)novisse estsprechende Verb "znát". Diese haben ja beide einen Konsonanten vor dem m/n. Daraufhin habe ich einmal bei Grimms nachgeschlagen, und ecce:
NAME,NAMEN, m. nomen (appellativum, proprium).
I. Form und verwandtschaft.
1) das durch alle germanischen dialekte verbreitet wort hat nur im goth. und altn. sein ursprüngliches neutrales geschlecht bewahrt, sonst ist es zum mascul. (mndl. im dat. sing. auch femin., s. gramm. 1, 693. 3, 486 anm.) geworden. goth. namô (stamm naman), altn. nafn (aus namn, schwed. namn, dän. navn), alts. namo, ags. nama, engl. name, altfries. noma, nama, nema (neufries. namme), mnd. name, nd. name, nam, naam. -- ahd. namo, name (namme Tatian 88, 13), mhd. name, nam (alem. auch namme), nhd. name und (wie balken, garten, graben u. s. w.) namen, früher auch mit dehnungs-h nahme, nahmen: name voc. 1482 X 2b, nam, namen DASYPODIUS k 6d, schweiz. namm, nammen MAALER 302bc, nahm, nahme, nahmen STIELER 1325, name, namen FRISCH 2, 7b (»es wird besser ohne h geschrieben damit es nicht mit nahmen, accipiebant, vermengt werde«), nahme ALER, STEINBACH, ADELUNG, name CAMPE, namen HEYSE; kärnt. tirol. mit verdumpfung des a zu u: nume LEXER 196. SCHÖPF 458. HINTNER 178. WEINH. bair. gr. § 28.
2) zur declination. goth. namô n., plur. namna (verkürzt aus namôna), ahd. namo m., im gen. und dat. sing. auch mit umlaut nemin (aus namin Murb. hymnen 7, 9, 3) ISIDOR. 29, 5. 7, 5. 15. mhd. und md. entstehen durch verschweigung des auslautenden n oder en scheinbar starke formen name, nam (s. WEINH. mhd. gr. § 441), die auch nhd. noch zu beobachten sind: mit name österreich. weisth. 6, 226, 38 (v. j. 1494); dat. und acc. nam AVENTIN. 4, 90, 12. 194, 28. 211, 13. 22. H. SACHS 1, 98, 27. 2, 20, 17. 7, 18, 27. FISCHART gl. schiff 104. AYRER 52, 35. 92, 16 u. s. w. GESZNER 3, 126, den name LAVATER nachgel. schriften 3, 8, name (accus.) für name GÖTHE 43, 405. aus dem nom. sing. namen hat sich (wie bei balken, garten u. s. w.) ein starker genetiv namens (verkürzt nams AVENTIN. 4, 233, 22) gebildet, der schon im 16. jahrh. anfängt die richtige genetivform namen (AVENTIN. 4, 205, 24. SCHWARZENBERG 151a. LOHENSTEIN Armin. 2, 364a) zu verdrängen. plur. namen, bei AVENTIN. fast regelmäszig umgelautet nämen (verkürzt näm), wie noch in bairisch-österreichischer mundart s. SCHM. 1, 1738 Fromm. LEXER 196. SCHÖPF 458; die näme ALBRECHT Leipziger mundart 174a.
3) gramm. 2, 30 und gesch. der deutschen spr. 153 wird name von nëmen (nehmen) abgeleitet: »name ist das was man nimmt, zur gabe empfängt«. dieser ansicht stimmt auch W. WACKERNAGEL bei im altd. handw. 209a (»zu nëmen wie griech. ονομα zu νεμειν «) und LEO im ags. glossar 138 (»acceptum, sumptum«). vom sprachvergleichenden standpunkt aus ist diese (schon von STEINBACH 2, 105 gemutmaszte) ableitung unhaltbar, denn name läszt sich nicht trennen vom lat. nômen, gnômen, (in co-gnômen), das auf ein arisches gnâ-man zurückführt, dessen g schon im sanskr. (nâman für jñâman) geschwunden war, von der wurzel gnâ, sanskr. jñâ, griech. γνω (γι - γνω - σκω, ε - γνω - ν), lat. gnô (co-gnô-sco, co-gnô-vi, i-gnô-ro), ahd. chnâ (chnâ-an kennen, s. th. 5, 1720), so dasz name ursprünglich das (unterscheidende) kennzeichen, merkmal bedeutet. da der zusammenhang mit der wurzel schon früh nicht mehr gefühlt worden sein mag, so trat entstellung des anlautes und auch kürzung des wurzelvocals ein, der sich im germanischen zu a, im griech. zu o (ονομα, wahrscheinlich aus ο - γνο - μα; die wurzel γνω erscheint auch in γνο - ντ - ες mit kurzem vocal, s. CURTIUS grundzüge nr. 446), im altslavischen zu i (i-meÌœ, plur. imene) erleichtert hat. BOPP glossar 193b. POTT 1, 33. CURTIUS3 299. FICK2 66. 112. 782. MEYER goth. spr. 199. MIKLOSICH 256b.