quid tu de ea re sentis, o doctissime cometes?
Bei der Aufschlüsselung von inter-cid-ere und inter-i-re folge ich dir im Wesentlichen,
bei inter-fic-ere bin ich von der Ableitung der direktionalen Qualität nicht überzeugt. Woher kommt das "aus"? Stimmt die vorgeschlagene Analyse, dass die direktionale Modifikation der durchs Präfix gegebenen Ortsbestimmung aus der Basis kommt, müsste sie durch fac-ere erfolgen. Wie begründest du das aus dessen Semantik, mit anderen Worten, welche Richtung hat es im Lateinischen in seiner allgemeinsten Bedeutung des Tuns oder Bewirkens für dich?
Denk dran, es kann außer dem affizierten Objekt auch das effizierte bezeichnen, also "eum interficere" machen, dass er durch den Rost fällt.
Ich bin nicht sicher, ob ich dich recht verstehe, aber gerade die effizierende Bedeutung ließe sich doch mit "jemanden in die Mitte machen", d.h. das tun, was bewirkt, dass er dort landet, vereinbaren, wobei auch hier wieder das Präfix die Orts-, die Basis die Richtungsbestimmung lieferte, beide im Zusammenspiel den Zielort der gesamten Handlung. Das ginge auch mit deinem Hinweis auf die Semantik der Mitte zusammen, die bald die nahe Zugehörigkeit zu einer Menge, bald den trennenden Raum bezeichnete.
inter- kann man hingegen nicht wie einen zweiten Akkusativ des Wirkungsziels auffassen, also aliquem inter-fic-ere wie aliquem consulem facere begreifen, sonst hieße es ja "jemanden zur Mitte machen".