marcus03 hat geschrieben:Womit wir bei der Frage sind: Was ist Wahrheit?
Marce, du bringst die Diskussion in das Vage, Unverbindliche, das finde ich nicht so gut; versuchen wir lieber, der Sache auf den Grund zu gehen!
"Bei der Frage: War der Müllwagen schon da?, stellen wir doch nicht die Pilatusfrage; wir problematisieren die Wahrheit gar nicht, wir gehen einfach von einem Dualismus w/f aus, Wahrheitswerte genannt, und das sind Rechengrößen.
Deckt diese Definition denn auch Frage-, Ausrufe- und sogar Begehrsätze ab?
Antwort: "Ja, aber"
Ich bin bei meiner Definition vom Standardsatz ausgegangen, dem Aussagesatz, das ist legitim; die anderen Satzarten sind auch Sätze, aber modifizierte; bei diesen Sätzen ist die w/f-Variable nicht besetzt, sie sind "offen", wie man sagt; beim Fragesatz liegt eine Aufforderung zugrunde, diese Variable festzulegen; bei "Hast du das getan?" liegt eine Aufforderung an den Partner vor, der Aussage: "du hast das getan" einen Wahrheitswert zuzuschreiben. Bei Wunschsätzen liegt eine Willensbekundung des Subjekts zugrunde, dass ein Satz einen bestimmten Wahrheitswert haben möge.
Ich möchte aber auch darauf hinweisen, dass nicht nur Frage- und Begehrssätze keinen Wahrheitswert haben, sondern Nebensätze überhaupt, z.B. auch Relativsätze; ebenso abh. Aussagesätze:
Fritzchen sagt, dass Cäsar ein Grieche war",
der Satz ist wahr, wenn F. das sagt; und das ist ein ganz interessanter Punkt, man sieht hier, was die Unterscheidung Haupt- und Nebensatz überhaupt bedeutet; nirgends findet man in den Grammatiken etwas darüber ("das weiß doch jeder" ) .
Marce, du bestimmst die sinnlosen Sätze nicht richtig; Bsp. aus dem Lehrbuch: "Der gegenwärtige König Frankreichs ist kahl".
Ich verkünde hier keine Weisheiten, sondern möchte die Diskussion anregen, bin sehr an eurer Meinung interessiert.