Ich hatte mich interessiert wie die lateinischen Buchstaben nomine per se gesprochen wurden, und ich habe auch verschiedene Annahmen gefunden. Nun aber habe ich von diesem Beleg aus dem 1./2. Jhd n. Chr. gehört ( http://papyri.info/dclp/100143 ), und ein Beleg ist aussagekräftiger als irgendein Autor, der sich was aus dem Hut zieht:
Folgendes ist auffällig:
῾ für H. Fraglich was die Transkription mit Spiritus Asper soll, wo H von den meisten Griechen eh nicht oder kaum hörbar gesprochen wurde? Ohne Vokal ist das sowieso kaum sprechbar. Die Römer sprachen anscheinend "ha", nicht "he", vermutlich weil "ha" den schwachen Hauch-Laut besser hörbar macht als "he".
κα für K. Die aschematische Transkription κα (statt schematisch κη) ergibt Sinn, denn κη ist schon C zugeordnet.
ιλ für L. Warum nicht schematisch ελ? Anscheinend ist das ein Quirk der gr. Transkription und die Römer sprachen tatsächlich "el" und nicht "il".
μ für M. μ kann man wohl kaum sprechen. Warum nicht schematisch εμ analog zu dem εν auf dem Papyrus?
κου für Q. Seltsam. Ich hätte etwas wie "Kwe" erwartet, mit halbvokalischem "w", denn das war ja der eigentliche Laut. Vielleicht beruht die Transkription auf dem Unvermögen der Griechen diesen Laut exakt nachzubilden? Wie sprachen es die Römer wirklich aus? Doch nicht "Kuh"?!
ρ für R. Auch das kann man kaum sprechen. Warum nicht schematisches ρε oder ερ?
ξε für X. Interessant. Manche Autoren spekulieren auf "ex" oder "ix", aber hier steht nun einmal "xe".
Y. Ist hier nicht erwähnt und wurde wohl von Römern "i graeca" gesprochen.
Z. Ist hier nicht erwähnt und wurde wohl von Römern "zeta" mit weichem "ds" (erravi) gesprochen, etwa wie die Italiener heute.