von ille ego qui » So 20. Sep 2015, 20:46
"felicis vita a misero differt" wäre eine klassische comparatio compendiaria (also kurz für "a vita miseri"). tiberis formuliert also noch einen schritt kühner, aber ich vermute, auch dafür findet man beispiele. wenn man jegliches stutzen auf seiten des lesers vermeiden will, kann man natürlich "a misera (sc. vita)" schreiben, wie ja auch schon "felix" die "vita" selbst war, wobei man dann natürlich den träger von glück bzw. unglück ganz aus der übersetzung verlöre.
Ille ego, qui quondam gracili modulatus avena
carmen et egressus silvis vicina coegi,
ut quamvis avido parerent arva colono,
gratum opus agricolis, at nunc horrentia Martis
arma virumque cano ...