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marcus03 hat geschrieben:Danke.
Ein Problem sehe ich noch: Wenn man wörtl. übersetzt, könnte man glauben, dass auch die Verfolger sich zum Tempel flüchten. Oder sehe ich da etwas falsch?
cultor linguarum antiquarum hat geschrieben:Ist mir ehrlich gesagt nicht so gegangen.
sinemetu hat geschrieben:Was ist jetzt rammdüsig? Das Verhalten kennt nur jemand, der Erfahrung im Halten von Schafen hat. Schafböcke haben die unangenehme Eigenschaft, sich den ersten Platz in der Herde erkämpfen zu wollen. Sobald sie den Schäfer nicht mehr anerkennen als Leittier, werden sie irgendwann auf ihn fixiert, und beginnen ihn zu bekämpfen. Das bedeutet konkret, sobald sich der Schäfer ihnen nähert, nehmen sie Anlauf und rennen mit gesenktem Haupt auf ihn zu, um ihn zu stoßen. Wenn man das Verhalten kennt, kann man dem Ausweichen und sich dagegen wappnen. Unangenehm bis lebensgefährlich ist es bei Jungböcken, die bislang solches Verhalten noch nicht zeigten, und dann unerwartet von hinten zustoßen. Hat ein Bock einmal diese Eigenschaft angenommen, hört er damit auch nicht wieder auf. Er ist rammdüsig, weil er angerast (angedüst)kommt und zustößt, wie eine Ramme. Solche Böcke zeigen dieses Verhalten nicht nur gegen andere Tiere und Menschen, sondern oft auch gegen Pfähle, Türen, Bäume etc. Deswegen heißt der Titel auch ... und wir düsen, düsen, düsen im Sauseschritt ...
https://www.youtube.com/watch?v=Me8ncfCgWOI
Die Tätigkeit düsen hat also also mit dösen = gleich in der Sonne liegen - nichts zu tun. Ich statuiere, dies rammdüsige Verhalten der Böcke ist genetisch programmiert.
Wie dösen mit düsen zusammen hängt, weiß ich nicht. Ebenso Reinhard von Dassel (Dasselfliege), Dussel, Dusel . etc...
sinemetu hat geschrieben:Dir, Medicus, müßte aber auch aufgefallen sein, daß die Bedeutung dösen im Sinne von in der Sonne dösen, im Worte rammdösig sich doch mit der Bedeutung rammen stößt, daß da etwas nicht stimmt, d. h. daß in der von Duden angeführten Bedeutung das Rammen vollkommen fehl am Platze ist.
Wenn sich jedoch düsen aus dösen entwickelt hat, was ich bislang nicht sehe, jedoch prinzipiell für möglich halte, kann es sein, daß rammdösig ursprünglich ist, und rammdüsig eine spätere Präzisierung desselben. Es gibt nämlich noch den Dösbaddel (ungeschickter Mensch) - ich vermute Dösbartel*, der also nicht alle Gedanken beieinander hat, weil er dösig ist, rumdöst, sprich träumt - dösig - nicht ganz klar im Kopf ist. Rammdösig, könnte damit meinen, daß der Bock, seine Gedanken nicht wach hat und deshalb andauernd gegen die Tür stößt. Daß dösig, angelehnt an düsen könnte dann im Nachhinein eingetreten sein, weil das Tier ja Anlauf nimmt und angedüst kommt. Eventuell ist das auch der Ort zur Entstehung bzw. der Abspaltung des Verbum Düsen von dem des Dösen.
*http://www.duden.de/rechtschreibung/Doesbaddel
Medicus domesticus hat geschrieben:Ich sehe da kein Problem.
Medicus domesticus hat geschrieben:Übrigen hat Nepos als Lateinmuttersprachler immer recht.
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