Der "Macer Floridus" - Standardbuch der Klostermedizin

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Der "Macer Floridus" - Standardbuch der Klostermedizin

Beitragvon Medicus domesticus » So 23. Mai 2010, 10:19

Salvete,
an alle, die an der Medizin des Mittelalters und allgemein an lateinisch-medizinischen Quellen interessiert sind. Da gibt es hoch interessante lateinische Quellen.
Der Celsus-Thread diese Woche, in dem es auch um Hildegard von Bingen ging, hat mich auf die Idee gebracht einmal an ein berühmtes Kräuterbuch der Klostermedizin zu erinnern: Der MACER FLORIDUS. Es war das Standardwerk der Kräuterheilkunde im Mittelalter, geschrieben vom Mönch Odo Magdunensis und ,was z.B. für Zythophilus auch interessant wäre, verfasst als Lehrgedicht über die Heilkräfte von 77 Pflanzen in lateinischen Hexametern.

Im Internet gibt es eine schöne Fassung des lateinischen Textes:
http://www.ub.uni-bielefeld.de/diglib/k ... rfloridus/

Noch ein kleiner Tipp:
Ein interessantes deutsches Buch, das sich mit der Medizin des Mittelalters beschäftigt, insbesondere mit dem MACER FLORIDUS:

Kräuterbuch der Klostermedizin
Der "Macer Floridus"
Medizin des Mittelalters
von Dr.Mayer/Dr.Goehl
Reprint-Verlag Leipzig
ISBN 3-8262-1130-8

Gruß, Medicus ...und noch schöne Pfingstfeiertage! :)
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Re: Der "Macer Floridus" - Standardbuch der Klostermedizin

Beitragvon Zythophilus » So 23. Mai 2010, 12:35

Videamus!
Gratias tibi, Medice!
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Re: Der "Macer Floridus" - Standardbuch der Klostermedizin

Beitragvon Laptop » So 23. Mai 2010, 12:42

Kann mich nicht erinnern schon einmal lat. Text in deutscher Schrift gesehen zu haben! – Ein weiterer Klassiker der Pflanzenkunde ist das frühneuhochdeutsche De historia stirpium von FUCHS: http://www.athenaeumbibliotheek.nl/?sid ... oomin=true
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Re: Der "Macer Floridus" - Standardbuch der Klostermedizin

Beitragvon consus » So 23. Mai 2010, 14:03

Medicus domesticus hat geschrieben: Der MACER FLORIDUS...in lateinischen Hexametern
Zweifellos nicht unbedeutende Quelle, doch scheint der Verf., wenn ich es richtig sehe, nicht immer genau auf Silbenquantitäten geachtet zu haben (typisch philologische Beckmesserei :lol: ), z. B. auf Seite 3:
Arthemis grece que dicitur: indeque nomen] Das e in Art(e)mis ist kurz, so dass das Wort so nicht in den Hexameter passt. Das gilt auch für Art(h)emisia.
precipue morbis mulieribus ista medetur] Hier scheint der Verf. aus dem kurzen e in mulieribus eine Länge gemacht zu haben.
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Re: Der "Macer Floridus" - Standardbuch der Klostermedizin

Beitragvon Medicus domesticus » So 23. Mai 2010, 18:54

@consus:
Dafür gibt´s dann das Lexikon der irregulären lateinischen Prosodie und Lizenzen: :hammer:
http://www.mgh.de/~Poetae/Prosodie.htm

Schau mal bei Lizenzen unter mulier nach....
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Re: Der "Macer Floridus" - Standardbuch der Klostermedizin

Beitragvon consus » So 23. Mai 2010, 22:03

Ja, ein nützliches, leider aber noch im Aufbau begriffenes Werk, das zwar Verständnis für die Irregularitäten erzeugt, doch nicht über deren kakophonen Charakter hinwegtröstet. :smile:
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