Ist der "Bedarf" wirklich dieser Kategorie zuzuordnen?
Wolfgang Fleischer beispielsweise rechnet in
Wortbildung der deutschen Gegenwartssprache (4. Auflage, S. 269) den Bedarf zur Konversion mit finiter Verbform als Basis, allerdings ohne nähere Begründung. Ich vermute, dass dies mit dem untypischen Lautwechsel (ü->a) zu tun hat, der es fraglich macht, darin einen Fall von impliziter Derivation, die meist von abgelauteten Formen ihren Ausgang nimmt (wie in Schnitt, Kuss, Riss, Sog usw.), zu sehen.
Natürlich ist nicht alles, was im Deutschen auf
at endet, ein Derivationsprodukt, der Senat etwa, aber bei Referat, Dezernat und dergleichen liegt meines Erachtens keine Konversion einer finiten Verbform vor.
Es gibt übrigens auch univerbierte lateinische Syntagmen (die wiederum finite Verbformen enthalten), welche durch Konversion zu Substantiven werden, so das Quodlibet.