Hallo,
wenn ihr das Wort "brüskieren" hört, welche Bilder steigen bei Euch vor dem inneren Auge auf?
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brüsk Adj. ‘schroff, barsch, rücksichtslos’ ist eine vor allem durch Wieland in Gebrauch kommende Entlehnung des 18. Jhs. von gleichbed. frz. brusque, das seinerseits auf ital. brusco ‘von herbem Geschmack, barsch, rauh, unfreundlich’ beruht. Diese ital. Bildung, in adjektivischer Verwendung zuerst die Herbheit des Weines kennzeichnend (vgl. auch mlat. vinum bruscum), gilt als identisch mit dem Pflanzennamen ital. brusco, mlat. bruscus ‘Mäusedorn’ (7. Jh.), einer vermutlich unter gall. Einfluß abgewandelten Form von gleichbed. lat. rūscum, rūscus. Allgemein wird jetzt Kreuzung von lat. rūscum mit gall. *brūcus ‘Heidekraut’ angenommen (belegt in einem wohl für andere Pflanzen stehenden mlat. brucus), vgl. aprov. bruc, brusc und air. froech (aus kelt. *vroicos) ‘Heidekraut’, ferner gleichbed. frz. bruyère (aus abgeleitetem galloroman. *brūcaria). Weiterhin stellen sich vielleicht die (ein gall. *frisgo wiedergebenden?) Glossierungen mlat. brisconis, frisgone ‘Mäusedorn’ (vgl. gleichbed. frz. fragon) zu dieser Wortgruppe. Das Vorhandensein des nicht verwandten, aber lautlich übereinstimmenden Substantivs lat. bruscum ‘schwammiger Auswuchs am Ahorn’ hat die Kontamination sicherlich begünstigt. brüskieren Vb. ‘rücksichtslos, kränkend behandeln’ (1. Hälfte 18. Jh.), nach gleichbed. frz. brusquer, einer Ableitung von brusque (s. oben).
Odinus Thorus hat geschrieben:Hallo,
wenn ihr das Wort "brüskieren" hört, welche Bilder steigen bei Euch vor dem inneren Auge auf?
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